Nach den Befreiungskriegen zu Beginn des 19. Jahrhunderts herrschte noch jahrelang Not in unseren Landen. In dieser Zeit, in der es viel Bettelvolk und Gauner gab, trieben auch in Oberschwaben Räuberbanden ihr Unwesen. Diese suchten meistens Gegenden mit spärlicher Bevölkerung, mit entlegenen Dörfern und Weilern auf. In unserer Gegend hausten 3 Banden. Die berüchtigste war die des Schwarzen Veri. Zu seinen Kumpanen zählte auch der in Schwarzach geborene Josef Anton Jung, der "Condeer" genannt wurde. Er war stark gebaut und das schwarze, über die Stirn hängende Haar, sowie die dunklen, rollenden Augen gaben ihm ein wildes Aussehen. So brach die Veri-Bande 1818 bei einem Anton Behringer im Soldatenhof nahe bei Tristolz ein. In Oberschwarzach "besuchten" sie einen Alois Maucher und eine Schreinerwitwe Katharina Schleis. Über die letztere Tat äußerte sich Jung folgendermaßen beim Verhör: "Dass wir zu dem Weibe gegangen sind, das ist eine wahre Sünde gewesen; wenn ich gewusst hätte, dass sie so arm sei, wär ich gar nicht hineingegangen". So soll sich auch in Tristolz am 5. Oktober 1818 eine Räuberbande in einem Einödhof eingenistet haben und als sie in der Wirtschaft zu Tristolz waren, wurde eine Streife gemeldet, so dass sie schnell entfliehen mussten. J. A. Jung wurde in der Ravensburger Gegend eingefangen und zu lebenslänglicher Zuchthausstrafe verurteilt, aber 1841 aus Anlass der Jubelfeier der 25jährigen Regierung des Königs Wilhelm wegen guten Verhaltens begnadigt. In der Ellwanger Pfarrchronik ist schließlich vermerkt: "Am 14. Januar 1878 beschloss Josef Anton Jung in Lettengrund in hohem Alter sein bewegtes, voll von Abenteuern gewesenes Leben, als letzter der Räuberbande des Schwarzen Veri".
Etwa 100 Jahre später gaunerte um 1930 der "Schwarze Kille" (Kilian Schwarz) aus Tristolz in der Gegend herum. Ältere Leute können sich noch gut an seine Untaten erinnern. Besonders die damaligen Landjäger hätten Respekt vor diesem groß gewachsenen und stark gebauten Gauner gehabt, der sie immer wieder in blamabler Weise an der Nase herumgeführt habe.
Das Jahr 1848 brachte für die Bauern eine wichtige Veränderung der privat-rechtlichen Verhältnisse der Güter. Während bis dahin die Ausübung der Lehensherrlichkeit im ganzen Umfange dem Fürsten von Zeil-Wurzach zustand, wurden durch ein Gesetz vom 18. April 1848 sämtliche Erb- und Fallehensgüter der Privatlehensherren in freies Grundeigentum verwandelt; die ständigen und unständigen Lehensgefälle mussten innerhalb der Gemeinde abgelöst werden. Laut Urkunde vom 12. Oktober 1849 wurden diese Abgaben an die fürstliche Standesherrschaft um die Summe von 22.326 Gulden abgelöst, im weiteren noch andere Gefälle wie "Kälbergeld" und "Hundsmiethe". Der damalige Pfarrer muss von dieser Regelung nicht begeistert gewesen sein: "Dadurch bekommen die Bauern viel Geld in die Hände, das nur Anlass zur Genuss- und Putzsucht gibt".
Am 19. Juli 1870 brach der Krieg zwischen Frankreich und Preußen aus. Mit den Letzteren zogen auch die Württemberger in den Kampf. Aus der hiesigen Pfarrei mussten 10 Bürgersöhne ausmarschieren, wobei einer verwundet wurde. Im Frühjahr 1871 wurde der Friede zu Versailles geschlossen und es wurden deshalb auch große Feste in Ellwangen gefeiert mit Schießen und Freudenfeuer auf der Tristolzer Höhe. In der Dorfmitte neben dem Rathaus wurde eine Friedenslinde gepflanzt, einige Tage darauf aber von unbekannten Tätern abgeschnitten, so dass eine neue beschafft werden musste.
In den nachfolgenden Jahren beklagt sich der Chronist über die hohen Preise: "Kalbfleisch kostet à Pfund 65 Pf., Schweinefleisch 65 - 68 Pf., Schmalz 1.- bis 1.30, Bier à Liter 24 Pf. In dieser Zeit wurde im hiesigen Bezirk viel Seegras gewonnen und zu selten hohem Preis verkauft..... Besonders dem überhandnehmenden Bettel muss entgegengetreten werden (Tägl. 20 - 30); man versucht es hier mit einem Ortsgeschenk bestehend aus 10 Pf. Durch diese Einrichtung wird erreicht, dass das Stromertum abnimmt und der lästige Häuserbettel aufhört".
1871 versuchte Wurzach einen Bahnbau zu erreichen; dabei wurde auch über eine Linie: Kißlegg - Arnach - Wurzach - Ellwangen - Ochsenhausen - Laupheim gesprochen, aber wegen der hohen Kosten abgelehnt.